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Ostern in Österreich
Wenn der Frühling endlich wieder Einzug hält, kommt mit ihm das langersehnte Osterfest. Langersehnt deshalb, weil wir in Österreich einfach gerne feiern. Und Weihnachten jetzt ja auch schon wieder einige Monate her ist. Da kommt uns Ostern gerade recht. Egal, ob man nun religiös ist oder nicht: Ostern in Österreich ist in vielen Familien untrennbar mit einigen Bräuchen verbunden.
Zeit für die Familie
Ostern ist traditionellerweise eine Zeit, die man mit der Familie verbringt. Viele nutzen die damit verbundenen Schulferien für einen kleinen Frühlingsurlaub. Bei den ersten gemeinsamen Frühlingswanderungen oder einem letzten Skiurlaub der Saison erlebt man gemeinsame Quality Time. Oder man bleibt zuhause und besucht die Verwandtschaft. So oder so: immer mit von der Partie sind die kunterbunten Ostereier und Osternester. Meist sind die Osternester mit Schokolade und kleinen Geschenken gefüllt. Diese zu suchen, ist immer ein großer Spaß. Aber woher kommen eigentlich die bunt gefärbten Eier? Und was hat der Hase damit zu tun?
Das Dekorieren von Eierschalen ist viel älter als das christliche Osterfest. Das beweisen die Funde 60.000 Jahre alter dekorierter Straußeneier aus dem südlichen Afrika. Die Ägypter verzierten schon vor 5.000 Jahren Eier als Grabbeigabe für die Verstorbenen. Im Christentum, das seinen Ursprung vor etwa 2.000 Jahre hatte, sind Eier ein Symbol für die Auferstehung Jesu. Wahrscheinlich, weil aus jedem Ei neues Leben entsteht.
Dazu kommt, dass gläubige Christen während der 40-tägigen Fastenzeit, die dem Ostersonntag voraus geht, keine Eier essen. Hühnern ist das egal. Sie legen trotzdem munter ihre Eier weiter. Diese macht man durch Kochen haltbar. Angeblich soll man die gekochten früher mit Farbe markiert und dann am Ostertisch gegessen haben. Ein lustiger Osterbrauch in Österreich ist das „Eierpecken“. Dabei schlägt man mit einem gekochten Ei auf das Ei eines Kontrahenten ein. Das Ei, das das Aufeinanderschlagen („Pecken“) unbeschadet übersteht, hat gewonnen.
Was hat der Osterhase mit Eiern zu tun?
Auch dazu gibt es mehrere Theorien. Eine davon besagt, dass sich die Menschen im 16. Jahrhundert zu Ehren der Göttin Ostara, Eier schenkten. Ostara war die germanische Göttin der Fruchtbarkeit und des Lebens. Die katholische Kirche verbot das allerdings. Schließlich wollte man nicht, dass die Menschen andere Götter als ihren verehrte. Allerdings weißt du ja selbst, wie schwer es ist, sich von einer Gewohnheit zu verabschieden. Angeblich führten die Menschen den Brauch fort und versteckten die Eier.
Auftritt Osterhase: er musste als Erklärung dafür herhalten, wie die Eier in die Nester kamen. Klassischer Sündenbock also. In einigen Gegenden waren es früher tatsächlich noch Hahn, Kuckuck, Storch und Fuchs, die die Ostereier brachten. Der Hase lag auf der Hand, weil er schnell war. Und weil er dank seiner Vermehrfreudigkeit durchaus auch als Fruchtbarkeitssymbol gelten kann.
Alter Brauch: das Ratschen
In vielen Gegenden, unter anderem in Tirol, ist zu Ostern noch der Brauch des „Ratschens“ verbreitet. Dabei ersetzen die Ratschen – hölzerne Instrumente, die Lärm erzeugen – die Kirchenglocken. Bedient werden die Krachmacher von Kindern. Sie sagen dazu Sprüche auf und bekommen im Gegenzug Ostereier, Süßigkeiten und Kleingeld. Dieser Osterbrauch zählt übrigens seit 2015 zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Wenn du deinen Osterurlaub in Österreich verbringst, solltest du daher die Ohren spitzen. Hörst du die Ratschenkinder durch das Dorf ziehen? Unsere VAYA Resorts liegen in den schönsten Orten der österreichischen Alpen. Du kannst dir also sicher sein, dass in unserer Umgebung das Brauchtum noch hochgehalten wird.
Ostern in Österreich ist ein kulinarisches Fest
Ostern ohne Osteressen? Undenkbar in Österreich. Jede Region hat dabei ihre eigenen Traditionen. Während man in Vorarlberg zur „Osterjause“ am liebsten Geselchtes (Rauchfleisch) mit Kren und Sauerkraut isst, kommen in Tirol Eiersalat und süßes Osterlamm auf den Tisch. Dabei handelt es sich um einen Rührteig-Kuchen in Lammform. In anderen Teilen des Landes genießt man typischerweise „Pinzen“: kleine Kuchen aus Briocheteig. Wer sich an die religiösen Vorgaben hält, isst am Gründonnerstag – dem Donnerstag vor dem Ostersonntag – etwas Grünes. Spinat und Salate etwa.
Aber warum? Einerseits gibt es einen abergläubischen Hintergrund. Wer etwas Grünes isst, nimmt angeblich die Kraft des Frühlings in sich auf. Außerdem beachtet man dadurch auch die religiösen Fastenvorschriften, die dem Ostersonntag voraus gehen. In Wahrheit hat der Gründonnerstag nichts mit der Farbe Grün zu tun. Er wurde vermutlich nach dem mittelhochdeutschen Wort „greinen“ benannt. Und das heißt nichts anderes als „weinen“.
Am Karfreitag gedenken Christen dem angeblichen Todestag Jesu‘. Es handelt sich für sie um einen strengen Fasttag. Fleisch ist tabu. In vielen Familien isst man am Karfreitag Fisch. Oder auch die „Stosuppe“: ein Gemisch aus Milch und Mehl. Das klingt jetzt sehr arg. Je nach Rezept sind auch Zwiebeln und geröstetes Brot Zutaten, was die ganze Sache fast schon köstlich macht. Mit einem großen Familienessen am darauffolgenden Sonntag oder Montag findet Ostern in Österreich schließlich seinen Höhepunkt.
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